13.12.2018

Familienrecht – Der »vernachlässigte Hinterhof« der israelischen Gesetzgebung

Eine neue Publikation der Friedrich-Ebert-Stiftung

Obwohl Israel ein moderner und in seinen wesentlichen Zügen westlicher Staat ist, der in vielen Bereichen sogar eine Vorreiterrolle einnimmt, entspricht das israelische Familienrecht in vieler Hinsicht nicht westlichen Standards. Es fehlt eine moderne Gesetzgebung, die neue Familienmodelle und Rollenverteilungen berücksichtigt. Zudem führen zwei parallel bestehende und zum Teil konkurrierende Gerichtsbarkeiten der zivilrechtlichen und der religiösen Gerichte oftmals zu Unsicherheit und Ungerechtigkeit. Frauen leiden in Ehe- und Scheidungsangelegenheiten sowie im Sorge- und Unterhaltsrecht unter genderdiskriminierenden Einstellungen, die sich in der Rechtsprechung religiöser und manchmal auch ziviler Gerichte manifestieren. Eine klare Trennung zwischen Staat und Religion würde gerechte zivile Ehe- und Scheidungsverfahren fördern und den Wettlauf um die Gerichtsbarkeit aufheben, ist jedoch im heutigen politischen Klima Israels nicht zu erwarten.

Verantwortlich: Dr. Ralf Hexel, Leiter, Naher/Mittlerer Osten und Nordafrika

 

Laden Sie hier die digitale Version der Publikation auf Deutsch herunter.

 

 

Geschrieben von Rechtsanwältin Shira Nuhamovich

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